Eva Philipp (Rektorin)
Susanne Kelchner (Konrektorin)
Dorothea Fogt (Konrektorin)
Frau Rüffel
Herr Marggraff
Die Verteilung der Poolstunden erfolgt nach einem ganz einfachen System. Das Blatt mit den Stundenanforderungen wird ca. 1 Woche vor der GLK im Juni ausgehängt. Jede Kollegin/jeder Kollege trägt die Anforderung für einen bestimmten Tätigkeitsbereich ein (nicht für die Person!). Am Tag der GLK wird mit Hilfe der Anforderungen eine Vorlage erstellt.
In der GLK können die einzelnen Anforderungen noch einmal begründet werden, falls dies erforderlich ist. Danach kommt es zur Abstimmung. Im vorliegenden Beispiel über 8 Stunden, weil die 4 Stunden im Vorabzug bereits durch Konferenzbeschluss festgelegt wurden. Jeder Kollege hat also 8 Stimmen, die er – ohne zu kumulieren – verteilt. Das Auszählungsergebnis ist dann ein Vorschlag an die Schulleitung, so zu verfahren. Bisher übernahm die Schulleitung immer den Vorschlag des Kollegiums, weil dieser überaus sinnvoll war. Im Anschluss bestimmt die Fachkonferenz, welcher Fachlehrer die Poolstunden erhält. Durch dieses Verfahren ist erreicht, dass immer unterschiedliche Kollegen, je nach Form der Belastung, in den Genuss der Poolstunde kommen. Es werden „Erbhöfe“ oder „Gnadenerweise“ durch den Schulleiter verhindert.
Unbestritten ist natürlich, dass Schulen für Schüler da sind, um ihnen zu ermöglichen, in angemessener Arbeitsatmosphäre und von Offenheit geprägten Kommunikationsformen ihre Anlagen optimal zu entfalten.
Ebenso unbestritten ist aber, dass dies nur gelingen kann, wenn sich die Lehrer an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen.
Das hängt in entscheidendem Maße von den Fähigkeiten und dem Wollen der Schulleitung ab, durch zeitgemäße Managementbemühungen Rahmenbedingungen zu schaffen, die die hohe Fach- und pädagogische Kompetenz der Lehrer unterstützen.
Das heißt für Schulleitungen – wie übrigens für alle Vorgesetzten -, sich nicht nur durchsetzungsfähig, fachkompetent und belastbar zu zeigen, sondern auch „weiche“ Führungseigenschaften zu praktizieren. Daher sollten nach Auffassung vieler Fachbuchautoren (z.B. Volker Heyse, John Erpenbeck: Der Sprung über die Kompetenzbarriere. Bertelsmann Verlag 1997 oder Hartmut Volk in: Psychologie heute, Juni 1999) bestimmte Verhaltensweisen vermieden werden.
Die Aufsichtspläne werden ebenso wie die Stundenpläne von Kolleginnen und Kollegen des erweiterten Schulleitungsteams erstellt.
Eine Kollegin/Ein Kollege erstellt nach Beginn des Schuljahres den Aufsichtsplan. Erst wenn der Stundenplan eine Woche zur Probe lief und etwaige Fehler beseitigt sind, bereitet sie/er das Grundmuster für den Aufsichtsplan vor.
Solange bis der neue Aufsichtsplan in Kraft tritt, gilt derjenige des Vorjahres. Spätestens nach der 2. Schulwoche läuft der neue Aufsichtsplan. Anhand der Deputate der einzelnen Lehrkräfte wird die Anzahl der zu leistenden Aufsichtseinheiten berechnet. Auch hier gilt selbstverständlich das Prinzip der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Halbdeputatslehrkraft macht weniger Aufsichten als die Dreiviertel-Lehrkraft und diese weniger als diejenige mit vollem Deputat.
Jede Lehrkraft bekommt die entsprechende Anzahl an Aufsichtseinheiten zugewiesen, sodann können sich die Lehrkräfte in die vorgesehene Aufsichtsstruktur einschreiben. Eine weitere Aufgabe ist es dann, zu ermitteln, ob alle Aufsichten besetzt sind und ob alle Lehrkräfte die erwarteten Einheiten eingetragen haben. Selbstverständlich gibt es hierbei die ein oder andere Doppeleintragung oder der Wunsch in einer bereits besetzten Pause Aufsicht zu übernehmen. Unter Moderation der zuständigen Lehrkraft werden diese Änderungen vorgenommen. Dies geschieht in der Regel ohne Schwierigkeiten.
Die Vorkonferenz der Tulla-Realschule ist eine informelles Treffen von Kolleginnen und Kollegen zur Vorbereitung der Gesamtlehrerkonferenz (GLK). Etwa 14 Tage vor der nächsten GLK trifft sich die Vorkonferenz. Ca. 10 bis 15 Kollegen nehmen teil, wobei ca. 8 Kollegen regelmäßige Teilnehmer sind, die anderen nehmen wegen anstehender Themen daran teil.
Im ersten Teil werden alle Themen besprochen, die in den letzten Wochen in einen Zettelkasten geworfen wurden. Die Vorkonferenz hat die Aufgabe alle Themen vorzubesprechen, die in die GLK Eingang finden sollen. Dabei geht es um eine erste Meinungsbildung und ebenso das Festlegen, welche Kollegin oder welcher Kollege das Thema für die GLK vorbereitet und einbringt. Im Anschluss an die Vorkonferenz wird die Tagesordnung für die GLK geschrieben.
Die Vorkonferenz hat u.a. die Funktion diskussionswürdige Themen nicht nur über die Tagesordnung der GLK ins Lehrezimmer zu tragen, sondern sehr persönlich. Eventuell kontroverse Themen können damit bereits im Vorfeld thematisiert werden. So können sowohl die Kollegen als auch die Schulleitung Hinweise auf besondere Problemstellungen erhalten und man kann sich rechtzeitig argumentativ darauf einstellen. Somit hat diese Form demokratischer Partizipation für alle Beteiligten eine eindeutig entlastende Funktion.
Bei unstrittigen Themen führt Abhaltung der Vorkonferenz zu einer Beschleunigung der Konferenz, da die Kollegen bereits über das Thema informiert sind.
Übernahme von Aufgaben und ihre Vertretung nach außen. An der Tulla-RS gilt das Prinzip, wer Aufgaben übernimmt, handelt selbstständig und eigenverantwortlich. Das bedeutet, dass übernommene Aufgaben nicht einfach als delegierte Aufgabe begriffen werden, sondern dass alle Kollegen wissen, sie arbeiten selbstständig an der Aufgabe und informieren hierzu das zuständige schulische Gremium oder die Presse, falls die Aufgabe in die Öffentlichkeit wirkt. Die Schulleitung schmückt sich also nicht mit den Erfolgen, die einzelne Kollegen erarbeitet haben.
Gemäß den im Bildungsplan 2004 ausgewiesenen didaktischen und methodischen Prinzipien – vor allem Selbständigkeit, Eigenverantwortung, Selbstkontrolle und Lernen durch Kooperation – beschloss das Kollegium der Tulla-Realschule, im Schuljahr 2005/06 probeweise Selbstorganisiertes Lernen einzuführen. Eine Reihe von Überlegungen führten zu diesem Beschluss:
1. Wie kann selbständiges Lernen und Arbeiten an einer Realschule gefördert werden?
2. Wie kann Teambildung von Schülern durch planmäßiges Zusammenarbeiten verstärkt werden?
3. Welche „Lernstrategien“ führen zu Eigenverantwortung und Selbstkontrolle?
Durchführung:
Selbstorganisiertes Lernen ist Teil des Profils der Tulla-Realschule. Die Fachlehrer entscheiden, wann Selbstorganisiertes Lernen sinnvoll eingesetzt werden kann. Sie bereiten auch Module vor, die in einer Jahrgangsstufe gemeinsam zur gleichen Zeit im gleichen Fach oder jahrgangsübergreifend (cross-age teaching) eingesetzt werden können. Durch wechselnde Wochentage werden die Fächer gleichmäßiger belastet.
Schüler:
Die Schüler sind in ihren Klassenzimmern bei offenen Türen. Die Lehrkräfte dieser Stunde stellen eine Aufgabe, die von den Schülern selbstständig, eigenverantwortlich bearbeitet werden kann. In der Aufgabenstellung sollte auf Gruppenarbeit oder Teamarbeit geachtet werden. Die Schüler werden von ihren Fachlehrern beaufsichtigt.
Eltern:
Der Elternbeirat hat Selbstorganisiertes Lernen für außerordentlich wichtig gehalten, zumal die Grundschulkinder mit offenen Unterrichtsmethoden vertraut sind, die nunmehr an der Tulla-Realschule weiterentwickelt werden können.
Konferenzbeschlüsse:
2006/2007 und 2007/08 wurden Beschlüsse selbstorganisiertes Lernen weiterhin durchzuführen gefasst.
2008/09 wurde in der GLK auf die besondere Bedeutung sinnvoller und überprüfbarer Aufgabenstellungen hingewiesen.
Zu Beginn des Schuljahres 2009/2010 wurde erneut beschlossen, selbstorganisiertes Lernen weiterhin durchzuführen.
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