Eröffnung am Freitag, den 25. Januar 2019 um 19.00 Uhr /// Ausstellungsdauer:
bis 5. April 2019
Die Künstlerinnen sind anwesend und werden in einem Künstlergespräch vorgestellt.
„GALBIKALBIM“ ...ist ein Neologismus, der sich aus dem arabischen Wort "mein Herz" und dem türkischen Wort "Mein Herz" zusammensetzt.
CHOLUD KASSEM // Ästhetische Apotropäen
Die in Bagdad geborene Heidelberger Malerin Cholud Kassem lebt seit ihrer frühen Kindheit in Deutschland und ist nur indirekt an der Archäologie oder gar Ethnologie einer fernen Heimat interessiert. Und trotzdem evozieren ihre Acrylbilder archaische Bilder einer versunkenen Welt, die freilich nicht von Wüstensand begraben ist, sondern wie Traumbilder aus unserem kollektiven Unterbewusstsein zu stammen scheinen. Vor einigen Jahren begann Kassem, rudimentäre Gesichter oder Masken in starken Farben und Kontrasten zu malen, in einer organischen wie auch geometrischen Ordnung. Meist fehlt ihnen ein Sinn: die Augen, der Mund oder die Nase. Dazu kommen Helme, Fühler und andere Abwehrwaffen. So kokettiert sie in der Serie Wudus mit dem animistischen Aberglauben, der Masken vor allem als Apotropäen begreift, als Abwehrzauber gegen böse Blicke und personifizierte Ängste. Doch nicht alle ‚Masken‘ sind böse, manche wirken freundlich und zeigen sogar humorvolle Strategien auf, uralte wie ganz moderne Ängste zu besiegen. Zwischenzeitlich entstand eine Serie von Bildern, die sich auf die Ausstattung dieser Apotropäen konzentrierte: schützende Hauben, kultische Gewänder u.a.m. In der Ausstellung im „Kunstraum Vincke-Liepmann“ zu sehen waren diese Bilder im Mittelpunkt zusammen mit einer neueren Serie: Superkarmas. Das sind geheimnisvolle Physiognomien, die das indische Konzept der Seelenwanderung vor Augen führen. Karma bedeutet die Tat, die gute oder schlechte, die das Schicksal jeder Seele im jetzigen oder im zukunftigen Leben bestimmt. Ziel ist es, überhaupt kein Karma mehr zu erzeugen und alle Kämpfe zu befrieden. (Dr. Dietmar Schuth)
VITA
Geboren 1956 in Bagdad/Irak. Schulzeit und Lehre in Mannheim und Viernheim. Über die Begabtenprüfung Zugang zum Studium an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Abschluss in den Fächern Kunst, Geographie und Deutsch. Seit 1997 freischaffende Künstlerin. 2002-2005 verschiedene Lehraufträge im Fachbereich Kunst an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg
Seit 1998 zahlreiche Projekte, Einzel-und Gruppenausstellungen in Galerien und Kunstvereinen.
2004-2007 Künstlerförderung des Bundespräsidialamtes, Berlin. Ihre Arbeiten sind in den Sammlungen des Verteidigungsministeriums Berlin, des Regierungspräsidium Karlsruhe, des Landratsamtes Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Heidelberg vertreten.
Weitere Informationen http://www.choludkassem.de
TUĞBA ŞIMŞEK
Die jeweiligen Keramiken der Serie Botanical Garden erinnern an zartes gewelltes Papier und sind unterschiedlich bezeichnet, bemalt und aquarelliert. Hierfür wurden verschiedene Glasuren, Fritten, Engoben, Untergrundstifte, Dekorfarben, sowie Oxidstifte verwendet. Mit Hilfe der Zeichnung als direktes Ausdrucksmittel werden erste Eindrücke meiner Umgebung festgehalten, sei es im Atelier, in der freien Natur oder unterwegs auf Reisen. Das Zeichnen unterstützt die Reflektion meiner persönlichen Erfahrungen und die Erkenntnis meiner künstlerischen Lebensabschnitte in einer sehr reduzierten und vereinfachten Form. Aufgrund meines intuitiven Arbeitsprozesses wird mir ein tiefes Einfühlen in die Umgebung ermöglicht und in Form der Zeichnung für den Betrachter konserviert. (Artiststatement)
VITA
2018 Meisterschülerin, Olav Christopher Jenssen
2016 Diplom Auszeichnung // Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig
2015 Art Center College of Design Los Angeles, USA
2013 Metropolitan University of Art and Design Cardiff, Wales
2010 Studium Hochschule für Bildende Künste Braunschweig // Raimund Kummer, Björn Dahlem, Monika Grzymala, Nadine Fecht
2008 Studium Freie Kunstakademie, Mannheim
1986 geboren in Grünstadt, Rheinland-Pfalz